Am 20.11.23 hatten wir, Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Individuellen Lernzeitverkürzung aus der 10. Jahrgangsstufe, die Möglichkeit, die 11. Klassen zu einem eindrucksvollen Zeitzeugengespräch zu begleiten. Hierzu waren wir im Stadttheater Amberg zu Gast, um den 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Ernst Grube anzutreffen und kennenzulernen.
Der lehrreiche Vortrag war durch Eindrücke, Erinnerungen und Erfahrungen seines damaligen Lebens sowie eine abschließende Fragerunde strukturiert. Ernst Grube wurde 1932 in München geboren und kam bereits im Alter von sechs Jahren mit antisemitischen Anfeindungen in Berührung. Ab dem 7. November 1938 verbrachte er in dem jüdischen Kinderheim Antonienstraße dreieinhalb Jahre ohne seine Eltern. Im April 1942 wurden einige der Kinder in das Barackenlager für Juden in München Milbertshofen gebracht, darunter auch Ernst Grube und seine beiden Geschwister. Nach dessen Schließung im August 1942 kamen sie in eine „Heimanlage für Juden“. In diesen Einrichtungen wurden jüdische Bürgerinnen und Bürger untergebracht, denen man die Wohnung bereits genommen hatte. Im Januar 1945 fand die Deportation der Mutter mit den drei Kindern in das Ghetto Theresienstadt statt. Eine besondere Rolle spielte dabei der nicht-jüdische Vater, der stets versuchte seine Familie zu retten. Zu Kriegsende 1945 wurde Familie Grube nach langer Angst befreit.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Herrn Grube, da eine solche Begegnung mit einem Zeitzeugen wohl nicht mehr lange möglich sein wird. Abschließend lässt sich sagen, dass diese einzigartige Begegnung uns allen unter die Haut ging und lange im Gedächtnis bleiben wird.
Anna Grädler, Hanna Zagel (10c)
Wer mehr über das bewegte Leben Ernst Grubes erfahren möchte, dem sei dieser Podcast des SWR (externer Link) empfohlen.
Herzog-Christian-August-Gymnasium
Blumenaustraße 1
92237 Sulzbach-Rosenberg
Telefon: 09661/876-100
Fax: 09661/876-105
ed.mu1734790449isanm1734790449yg-ac1734790449h@tai1734790449rater1734790449kes1734790449